Tag gegen Gewalt an Frauen

Am Montag, d. 25.11.24

Gewalt ist Alltag- Frauen schließt euch zusammen!
Hinterherrufen auf der Straße, sexistische Bemerkungen auf der Arbeit. Von Männern angegrabscht werden egal in welchem Alter und Beleidigungen, wenn wir daraufhin kein Interesse zeigen. Männer die ein Nein nicht akzeptieren, gehören für uns Frauen zum Alltag. Von klein auf erleben wir selbst, unsere Freundinnen, unsere Schwestern und Mütter Gewalt durch Männer. Von klein auf werden wir so erzogen, uns an diese ständige Gewalt anzupassen und vorsichtig zu sein, um uns nicht zur Zielscheibe zu machen. Aber die Gewalt gegen uns ist nicht unsere Schuld. Wenn Männer uns belästigen, uns schlagen, uns vergewaltigen und uns ermorden liegt die Schuld bei den Tätern und nur beiihnen.

Für uns Frauen ist das eigene Zuhause oft der gefährlichste Ort. Jede dritte Frau in Deutschland erlebt in ihrem Leben körperliche und/oder sexuelle Gewalt. Täglich versucht ein Mann, eine (Ex-)Partnerin umzubringen und jeden zweiten Tag gelingt es ihm. Täter sind in der Regel keine Fremden, die in einer dunklen Ecke lauern, sondern vermeintliche Freunde, Partner oder Väter. Wenn Frauen sich an die Polizei wenden und vor Gericht gehen, werden sie oft vorgeführt, müssen sich rechtfertigen und zusehen, wie der Mann, der die Gewalt ausgeübt hat am Ende noch freigesprochen wird. Femizide, also Morde an Frauen aufgrund ihres Geschlechts werden in den Meisten Fällen immer noch als „Beziehungsdrama“ verharmlost. Täter finden Schutz in Medien, Gesellschaft, Polizei und Justiz.

Patriarchat/Kapitalismus
Das alles ist kein Zufall, es ist Teil dieses Systems, in dem Frauen erniedrigt und ausgebeutet werden. Nicht nur Männer erheben Ansprüche auf uns, unsere Körper und unsere Arbeit. Auch die kapitalistische Wirtschaftsweise und somit das ganze System, in dem wir leben und arbeiten, profitiert und funktioniert nur durch eine Ausbeutung unserer Klasse. In diesem System werden wir Frauen durch unbezahlte Haus- und Sorgearbeit und unsere unterbezahlte Lohnarbeit doppelt ausgebeutet. Wir arbeiten öfter in Teilzeit aufgrund von z.B. Kindererziehung oder werden schlechter bezahlt als unsere männlichen Kollegen. Diese Umstände sind es, die uns vielfach in finanzielle und emotionale Abhängigkeit von unseren Partnern treibt. Aus Angst, wegen zu weniger Hilfsangebote oder um einer späteren Altersarmut zu entkommen, bleiben viele Frauen bei ihren gewalttätigen Partnern. Dieses patriarchale System und damit auch die bürgerliche Politik schützen uns nicht vor Gewalt. Auch wenn Institutionen, Konzerne, Parteien und Städte sich ein oder zweimal im Jahr scheinbar für Frauenrechte interessieren und Mitarbeiterinnen Blumen schenken oder ein Gebäude orange beleuchten, sehen wir in ihren tatsächlichen Handlungen, dass Sie kein Interesse an einer wirklichen Verbesserung und einem Ende patriarchaler Gewalt haben.

Krise/Krieg
Dieses mörderische System basiert nicht nur auf der Ausbeutung und Unterdrückung eines Geschlechts. Ein weltweit fortschreitender Rechtsruck und eine damit einhergehende Rückentwicklung erkämpfter Frauenrechte ist dabei ein Mechanismus zur Sicherung der Herrschaftsverhältnisse, in denen wir momentan leben. Durch das Voranschreiten einer globalen kapitalistischen Krise, in der die großen Machtblöcke um die USA und EU im Westen und Russland und China im Osten immer weiter militärisch aufrüsten und für wirtschaftliche Kapitalinteressen und globaler Einflussnahme kämpfen, wird Krieg und eine Flucht vor seiner Grausamkeit für immer mehr Menschen zur bitteren Realität. Geschlechterspezifische Gewalt, eingesetzt durch Vergewaltigung als Kriegswaffe und auf der Flucht, bei der die notdürftige Situation von Frauen und Kindern ausgenutzt wird, endet für viele durch Menschenhandel und am Ende in der Prostitution. Ihre Kriege, angefeuert mit deutschen Waffen, können nicht die unseren sein.

Schließen wir uns zusammen!
Wir erkennen das Leid und wir werden das Schweigen brechen. Wir müssen unseren Schwestern zuhören und sie unterstützen. Gemeinsam können wir die uns aufgelegte Isolation und der Versuch, uns in Vereinzelung und Abhängigkeit zu treiben, überwinden. Wir können die Verhältnisse ändern. Für unsere Schwestern und für uns selbst, denn die Kämpfe von heute werden unsere Geschichte von morgen sein.


Unsere Trauer wird zu Wut und gemeinsam zu Widerstand.
Gegen ihre Kriege und ihren Krieg im Alltag.
Am 25.11 auf die Straße zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen!